Die Familie Kreis ist die väterliche Linie meiner Großmutter (der Mutter meines Vaters).
Die meisten Informationen über die Familie Kreis habe ich aus Unterlagen meiner Großmutter erhalten. Diese hat sie wiederum von ihrer Schwester, die sich ebenfalls für Familienforschung interessiert hat. Der von ihr aufgestellte Stammbaum ist der ursprünglich Auslöser für mein Interesse an diesem Thema gewesen. Hinzu kommt, dass die für mich als Kind so aufregenden Besuche aus Amerika allesamt von Verwandten aus der Linie Kreis gemacht wurden.
Die Unterlagen aus der Familie meiner Großmutter endeten bei meinem Spitzenahn Johann Kreis, der
in Ahden bei Büren lebte und mit Katharina Stelte verheiratet war. Der einzige in diesen Unterlagen
genannte Sohn, ebenfalls mit dem Vornamen Johann, wurde am 06.06.1828 geboren.
Es dauerte bis zum Ende des Jahres 2007, als ich bei der Suche im Internet mehr oder weniger zufälig auf die
familiengeschichtlichen Seiten der Gemeinde Ahden
gestoßen bin. Diese Seite ist sehr informativ und lesenswert und lieferte mir den entscheidenden Hinweis auf die
Webseite von Ralf Schumacher, der zu diesem Ort bereits
sehr viel recherchiert und dokumentiert hat. Auf seiner Seite fand ich dann auch weiterführende Informationen zu
den so lange gesuchten Vorfahren des Johann Kreis und der Katharina Stelte.
Nun lässt sich die Stammreihe der Familie Kreis um weitere zwei Generationen zurückverfolgen,
der Spitzenahn ist Theodor Kreis gen. Cramer, der 1753 in Brenken getauft wurde und in 2. Ehe mit
Anna Maria Willecke verheiratet war. Der Name der ersten Frau (und Mutter der bekannten Kinder) ist derzeit
noch nicht bekannt.
Die Familie war bis etwa 1866 in Ahden ansässig. Um dieses Jahr herum wanderte mein Vorfahr, der Schreiner Johann
Kreis, ins Ruhrgebiet nach Dortmund ab. Welche Gründe ihn zu diesem Schritt bewogen haben mögen liegt im Dunklen. Später zog er
noch einmal um, wieder etwas näher an das Sauerland heran nach Soest, wo er schließlich 1912 verstarb.
Offensichtlich scheint er aber seinen „unruhigen Geist“ weitervererbt zu haben, denn auch der noch in Ahden
geborene Sohn Johann zog, vermutlich von Dortmund aus, weiter nach Essen, wo er sich mit seiner Frau Hermine, geb. Fischer,
niederließ. Und von den immerhin 10 Kindern dieses Paares wanderten schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts nach und
nach 5 Kinder nach Amerika aus, wo ihre Nachkommen heute noch leben.
Einer von ihnen, mein Großonkel Karl Kreis, hat in seinen Memoiren („A tale of stainless steel“) u.a. beschrieben,
wie sich das Einwandererleben in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts gestaltet hat. Vielen Dank
an John und Tom Kreis, die mir eine Kopie dieser Memoiren zugeschickt haben.
Aus der Familie Kreis hat es mein Großonkel in den USA als Künstler zu einiger Berühmtheit gebracht.
Heinrich G. Kreis (1899-1962) wurde in Essen geboren und wanderte in 1923 in die Vereinigten
Staaten aus, wo er seinen Namen in Henry G. Kreis änderte.
Er absolvierte das Beaux-Art Institute of Design in New York und arbeitete als Assistent von Paul Jennewein
und Paul Manship. Während der Jahre 1934-35 befasste er sich in einem Kreis von bekannten Künstlern mit
dem Design und der Ausführung des Skulpturenprogramms des Arbeitsministeriums in Washington.
Von 1936 bis 1955 war er Ausbilder an der Kunstschule in Hartford. Er war ein erfolgreicher Bildhauer und
Mitglied in der „National Sculpture Society“, der „Architectural League“ von New York, der „Connecticut
Academy of Fine Arts“ und seit 1951 der „American Academy of Arts and Letters“.
Er schuf unter anderem Medaillen zum 300jährigen Bestehen von Connecticut und der Weltausstellung 1939 in
New York (Vorderseite und Rückseite, Bilder
zugesandt von Hans Soddemann).
In den Jahren 1935 und 36 entwarf er drei US-Halbdollar-Gedenkmünzen (1935
den 'Connecticut Tercentenary half dollar',
1936 den 'Bridgeport half dollar' und
den Arkansas-Robinson (obv.) half dollar').
Im Jahr 1939 brachte das Fortune-Magazin eines seiner Kunstwerke als Titelseite.
Seine Designs sind auffallend stilisiert und in hohem Maße Art-Deco beeinflusst. 1948 wurde ihm der „Saltus
Medal Award“ der American Numismatic Society verliehen. Zusätzlich zu seinen architektonischen Skulpturen
(z.B. 'The Birth of a nation')
schuf er auch kleinere Arbeiten, die sich in Sammlungen zahlreicher Museen, einschließlich des Metropolitan
Museum of Art und des Whitney Museum of American Art in New York, befinden.
Auch heute werden seine Kunstwerke wie auch die von ihm gestalteten Münzen noch über Galerien oder das Internet verkauft.
Henry G. Kreis lebte zuletzt in Essex, Connecticut, USA.
Eintrag im „Who's Who in American Art“ von 1962: Kreis, Henry - Sculptor
Most information about the Kreis family I got from documents of my grandmother (my dad's mom).
She got them from her sister who was very interested in family research. Her family tree is the original reason why I got interested in family research. Secondly there were the 'exciting' visits from american family members in my childhood, all relatives of my grandma.
The documentation regarding the family of my grandma endet at top-ancestor Johann Kreis, who lived in Ahden
and was married to Katharina Stelte. The only known son of this couple, Johann, was born on 06.06.1828 in
Ahden.
It lasted up to the end of 2007, when I found - more or less by chance - on the internet the
genealogical webpages of the municipality of Ahden (in German)
which are really worth to read. These pages gave me the link to the private website of
Ralf Schumacher (in German), who did a great research
to this region. On his website I found some further information regarding the ancestors of the Kreis and
Stelte families.
Now the family tree of the Kreis family can be traced back two more generations, top-ancestor is now
Theodor Kreis gen. Cramer, who was baptized in Brenken in 1753 and married in 2nd marriage to
Anna Maria Willecke. The name of his first wife (and mother of the known children) is not known at the moment.
The family settled in Ahden until 1866. Around this year my ancesor, carpenter Johann Kreis, moved to the
Ruhr Area to Dortmund. The reasons, why he moved away are not known yet. Later he moved again, back to the region
he came from, to the city of Soest, where he died in 1912.
Obviously this genes were passed on at least to some of his descendants: His son Johann, also born in Ahden, moved
from Dortmund to Essen, where he settled with his wife Hermine Fischer. And 5 of 10 children of this couple emigrated
to the U.S.A. in the beginning of the 20th century, where their descendants are still living today.
A grand uncle of mine, Karl Kreis, wrote his memoirs and described the life of an immigrant to the US
in the beginning 20th century. Many thanks to John and Tom Kreis who sent me a copy of this book.
My grand uncle was a well-known artist in the U.S.A.
Henry G. Kreis (1899-1962) was born in Essen, Germany, as Heinrich G. Kreis.
In 1923 he emigrated to the United States, where he attended the Beaux-Art Institute of Design in
New York City and later served as an assistant to Paul Jenneweis und Paul Manship. During 1934-35,
Henry Kreis was part of a team of prominent artists involved in designing and executing the
sculptural program of the Department of Labor in Washington, D.C.
He was an instructor at the Hartford Art School from 1936 to 1955 and worked as a successful sculptor.
Kreis was member of the National Sculpture Society, the Architectural League of New York and the
Connecticut Academy of Fine Arts. In 1951 he became a member of the American Academy of Arts and
Letters.
Kreis also designed medals and coins, amongst others those commemorating the Connecticut Tercentenary
and the 1939 New York World's Fair (obverse and
reverse, pictures sent by Hans Soddemann) and three US commemorative coins (1935 the
'Connecticut Tercentenary half dollar',
1936 the 'Bridgeport half dollar' and
the 'Arkansas-Robinson (obv.) half dollar').
In 1939 his art was on the front page of the fortune magazine.
His designs are aggressively stylized and are largely art deco influenced. In 1948 he was awarded the
Saltus Medal Award from the American Numismatic Society. In addition to his architectural sculpture,
(eg. 'The Birth of a nation') Kreis executed smaller
works that are in the collections of numerous museums, including the Metropolitan and Whitney in New York City.
His pieces of art and the coins he designed are still today on sale every now and then.
Henry G. Kreis lived in Essex, Connecticut, USA.
Entry in 'Who's Who in American Art' (1962): Kreis, Henry - Sculptor