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Ottmarsbocholt, ein kleiner Ort im Münsterland (english version)

Aus Ottmarsbocholt stammen die ersten nachweisbaren Spuren, die von Trägern des Namens Soddemann hinterlassen wurden. Auch heute leben hier noch Verwandte auf dem Bauernhof, der als der Stammhof der Familie angesehen werden kann.

Den folgenden Bericht über den Ort Ottmarsbocholt und den Hof Soddemann habe ich aus den Unterlagen des Sippenverbandes der Sippen Buller – Soddemann – Keute vom 15.07.1938 übernommen.

„In Ottmarsbocholt liegt der Hof Soddemann, auf dem 1770 unser Stammvater Bernhard Heinrich Soddemann geboren wurde, der 1799 Maria Elisabeth Keute heiratete und der Stammvater der Sippe Soddemann wurde.
Der Ort liegt einige Kilometer östlich von Senden und hat wie dieses ausgesprochen bäuerlichen Charakter. Die Gemeinde ist räumlich und nach Einwohnerzahl halb so groß wie Senden. Der Name bedeutet Ottmars Bockholt = Ottmars Buchenwald. An diesem Wald (vielleicht die Davert) lag der Oberhof, aus dem Ort und Pfarrgemeinde hervorgegangen sind. Zu diesem Oberhof gehörten auch die großen Wald und Moorgebiete der Davert, die jetzt wohl zum größten Teil urbar gemacht worden sind. Die Gemeinde besteht heute aus den drei Bauerschaften Dorfbauerschaft, Kreuzbauerschaft und Oberbauerschaft. Hier heirateten 1762 die Stammeltern der noch jetzt auf dem Hofe sitzenden Lissi Soddemann und der Lissi Soddemann gen. Keute, nämlich Bernhard Heinrich Wesselmann gen. Soddemann und Anna Katharina Kampshove. Noch heute befindet sich an der Scheune des Hofes ein Balken, der die Namen dieser Stammeltern trägt. Ob der Stammvater Wesselmann gen. Soddemann auf dem Hofe geboren ist, konnte ich noch nicht einwandfrei feststellen.
Der Hof wird schon 1390 in Urkunden unter dem Namen Joh. Zoddemann sive (=genannt) Essink als an die Überwasserkirche in Münster zehntpflichtig erwähnt und findet sich ähnlich im Jahre 1691 als Soddemann alias (=genannt) Essink wieder. Ob es sich bei den Genannten um blutsverwandte Stammeltern der Sippen Soddemann handelt oder der Hof zwischendurch seinen Eigentümer gewechselt aber seinen Namen behalten hat, wäre interessant zu ermitteln.
Im Jahre 1740 war der Hof wie viele andere unserer Vorfahren dem Amthause Lüdinghausen und damit dem Domkapitel hörig. Die jeweiligen Besitzer mußten bei Übernahme des Hofes eine Abgabe von 30 Talern, den sogenannten Gewinn, ferner alljährlich 251/2 Taler Pacht, Holz-, Kohlen- und Dienstgeld, 1 Schwein, 2 Hühner und 5 Eier zahlen. Ferner mußten sie an die Überwasserkirche in Münster 4 Scheffel Weizen und den sogenannten blutigen Zehnten abgeben. Schließlich schuldeten sie Abgaben an Pfarrer und Küster in Ottmarsbocholt.
1800 wurde der Hof von Heinrich Wilhelm Soddemann und seiner Ehefrau Catharina Elisabeth Hobbeling nach Leibeigentumsrecht übernommen. Sie waren damals noch dem Domkapitel in Münster bzw. in der preußischen Zeit nach 1815 der Königl. Peußischen Domänenrentei in Werne abgabenpflichtig. Diese Abgaben wurden 1829 abgelöst. Das Gut war damals etwa 100 Morgen groß. Zu dem Hof gehörten 5 Kötter, die dem Hofe abgaben- und dienstpflichtig waren. Das Gehöft selbst bestand wie üblich aus Wohnhaus, Backhaus, Schuppen, Scheune und Schweinestall. 1891 war das Gut 146 Morgen groß. In der Dorfbauerschaft liegt auch der Hof Köbbelmann von dem wahrscheinlich die Urgroßmutter Maria Gertrud Cöbbing der Geschwister Wilhelm und Maria Buller (Ehefrau von Anton Soddemann gen. Keute) stammt. In der Kreuzbauerschaft liegen die Gehöfte Kamphove und Schulze-Vorwick. In der Oberbauerschaft lag das Kolonat Keute.“

Ottmarsbocholt, a small village in the region of Münster/Westphalia (top of page)

This report about the village Ottmarsbocholt and the Soddemann farm is extracted out of old documents of a so-called "Sippenverband" (clan) of all families named Buller - Soddemann - Keute dated from 15.07.1938.

"In Ottmarsbocholt lies the farm, where 1770 our ancestor Bernhard Heinrich Soddemann was born, who married in 1799 Maria Elisabeth Keute and became the firstfather of the clan Soddemann. The village is situated some kilometres eastly of Senden and has like this an very rural character. The municipality is about half as big (of territory and civilisation) as Senden. The name comes from Ottmars Bockholt = Ottmars beech forest. Nearby the forest (maybe the Davert) lied the Oberhof (=upper farm) which was the beginning of the village and parish.

Belonging to the Oberhof were the big forest and swamp areas, which are nowadays mostly cultivated. The village today is divided in three peasantry parts Dorfbauerschaft, Kreuzbauerschaft and Oberbauerschaft. In 1762 here married the firstparents of the Soddemann family, Bernhard Heinrich Wesselmann gen. Soddemann and Anna Katharina Kampshove. Until today you will find a beam at the barn which carries the name of these two. If the firstfather Wesselmann gen Soddemann was born at the farm couldn't found out up now.
The farm was first mentioned 1390 in a deed with the name of Joh. Zoddemann sive (=called) Essink who had to pay fees to the Überwasserkirche in Münster. Later the farm is mentioned in 1691 as Soddemann alias (=called) Essink. If there is a blood relation or if the farm was sold but kept its name would be interesting to find out.

In 1740 the farm had to pay its fees to the authority in Lüdinghausen and thereby to the cathedral of Münster. The owners had to pay 30 Taler (= old German currency unit) by taking possession of the farm and every year 25½ Taler lease, wood-, coal- and servicemoney, 1 pig, 2 chicken and five eggs. Furthermore they had to pay to the Überwasserkirche in Münster 4 bushel wheat and the so-called bloody tithe. At least they owed debts to the priest and sexton of Ottmarsbocholt.

In 1800 Heinrich Wilhelm Soddemann and his wife Catharina Elisabeth Hobbeling took possession of the farm under bondage law. They had to pay fees to the cathedral of Münster and, in the prussian age since 1815, to the royal authority in Werne. These fees were discharged in 1829, the farm owned 100 acres that time.

In that time there were 5 Kötter (= unfree minor farmers) who had to pay fees to the farm. The farm itself consisted of a dwelling-house, a bakery, a shed, a barn and a pigshed. In 1891 the farm owned 146 acres."


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Erstellt: 18.12.2003, letzte Aktualisierung am 01.01.2005