Ein wesentlicher Teil der mir bekannten Daten für die „Erforschung“ der Familie(n) namens
Soddemann und Buller stammt aus den Unterlagen des „Sippenverband Buller–Soddemann–Keute“, der
sich in den 1930er Jahren gegründet hat.
Ich möchte hier ein wenig beleuchten, wie es zu der Gründung eines solchen Verbandes gekommen ist,
wie sich die „Arbeit“ im Sippenverband gestaltete und wie sich der Verband im Verlaufe der Jahre
entwickelt hat.
Der eigentliche Sippenverband wurde erst im Jahre 1938 gegründet, aber bereits vor dieser Zeit
gab es regelmäßige Treffen einiger Verwandten. Diese Art der Familientreffen begann im Jahr 1931,
als am 3. Juli die Hinterbliebenen von Bernhard Anton Soddemann gen. Keute in einem Familienrat die
Nachlassverteilung besprachen. Gleichzeitig wurde auf diesem Familientreffen beschlossen, dass man
sich von nun an jedes Jahr am 29. Juni (dem Todestag des Bernhard Anton Soddemann gen. Keute) in
Borbeck zum wiederkehrenden Gedenktag treffen und diesen gemeinsam miteinander verbringen wollte.
Bereits auf dem Familientag 1932 wurde durch Dr. Anton Soddemann angeregt, eine Familienchronik zu
erstellen und hierfür alles verfügbare Material zu sammeln. Die gesammelten Unterlagen sollten bei
Dr. Anton Soddemann als dem Familienältesten zentral gesammelt werden. An diesen Familientreffen
nahmen dann in der Folgezeit immer mehr Verwandte teil. Es muss dann irgendwann die Idee entstanden
sein, dieses Treffen um weitere, mit den Familien verwandte Personen, zu erweitern.
Am 24. Juli 1938 war es dann soweit: Die mittels Rundschreiben eingeladenen Familien- bzw.
Sippenangehörigen trafen sich zum ersten Sippentag in Essen. Insgesamt nahmen 57 Personen an diesem
Treffen teil. Den Unterlagen ist zu entnehmen, dass das erste Rundschreiben mit der Einladung nach
Essen in 50 Exemplaren verschickt wurde, die den Bedarf aber nicht decken konnten. Das zweite
Rundschreiben erschien dann in einer Auflage von 75 Stück.
Auf dem Sippentag in Essen wurde einstimmig die Gründung eines Sippenverbandes beschlossen.
Den Vorsitz übernahm der Initiator, Dr. Anton Soddemann aus Köln, dem zur Unterstützung ein
Schriftführer und vier Obleute zur Seite gestellt wurden. Der Sippenverband sollte, so wurde es
auf dieser Versammlung beschlossen, zum einen den Kontakt zwischen den blutsverwandten Familien
stärken, zum anderen sollte die Erforschung der Familiengeschichte weiter betrieben werden: „Er
soll die Geschlechter Buller, Soddemann und Keute in ihren lebenden und verstorbenen Gliedern
erfassen und die blutsmäßige Zusammenhänge zwischen ihnen aufklären und allen Familien durch
regelmäßige Mitteilungen bekannt machen.“
Hierzu wurde in der Folgezeit in Archiven und Gemeinden sehr aktiv geforscht. Um dies zu
ermöglichen, sollten alle Mitglieder einen Beitrag von 3 RM jährlich entrichten. Wer dies aber
nicht konnte war allerdings von Zahlungen freigestellt.
Waren es zu Beginn noch wenige Familien, die sich dem Sippenverband angeschlossen hatten, wuchs
die Zahl der Mitglieder in den Folgejahren deutlich an. Immer mehr Familien wurden bei der
Forschung als Angehörige „identifiziert“ und eingeladen, dem Sippenverband beizutreten. Dass die
Forschung deutlich „in die Breite“ ging, lässt sich an den vielen weiteren Nachnamen erkennen,
die sich nicht im Namen des Verbandes wieder finden.
Auch die regionale Verteilung der Mitglieder des Sippenverbandes ist beachtenswert: Stammten zur
Gründung des Verbandes die meisten Mitglieder aus dem Ruhrgebiet und dem Münsterland, so wuchs die
regionale Ausdehnung bis nach Übersee. Trotzdem, die Mehrheit der Mitglieder stammte nach wie vor
aus den drei Kerngebieten Münsterland, Ruhrgebiet und dem Rheinland.
Das rasche Wachstum des Verbandes kann anhand der verschickten Rundschreiben sehr gut nachvollzogen
werden. So erwähnt das Rundschreiben vom 25. Dezember 1938, dass mittlerweile 45 Familien dem
Sippenverband angeschlossen sind, weitere 33 Familien seien bekannt, um deren Beitritt man werben
will. Und schon ein Vierteljahr später teilt das Rundschreiben vom 31. März 1939 mit, dass dem
Sippenverband bereits 58 Familien angehören.
Die Mitgliederzahl nahm auch in den Kriegsjahren
weiter zu, mit dem 16. Rundschreiben vom 20. November 1941 wird mitgeteilt, dass dem Sippenverband
mittlerweile 116 Familien und Einzelpersonen angehören. Trotz des Krieges und der sicherlich nicht
einfachen Lage nimmt die Mitgliederzehl weiter zu. Im Rundschreiben vom 24.08.1942 wird berichtet, dass
zu diesem Zeitpunkt bereits 140 Familien dem Sippenverband angehören. Das im Rundschreiben vom 24.10.1942
verteilte, nach Wohnsitzen geordnete Mitgliedsverzeichnis weist insgesamt 144 Adressen von Familien und
Einzelpersonen aus. Ein Jahr später, im September 1943 sind es fast 160 Mitglieder, die die Verbandsarbeit
mehr oder weniger stark unterstützen.
Die Kommunikation innerhalb des Sippenverbandes wird sicher ungleich schwieriger gewesen sein, als es heute der Fall ist. Schließlich war das Handy noch nicht erfunden und auch das Telefon war bei weitem noch nicht in jedem Haushalt zu finden. Aus diesem Grunde wurde die regelmäßige Kommunikation im Verband über Rundschreiben realisiert, die durch Dr. Anton Soddemann vorgeschrieben und in einem Schreibbüro mit Schreibmaschine abgeschrieben an alle angemeldeten Verwandten verschickt wurden. Der anfängliche Rhythmus pendelte sich bei etwa 3 Monaten ein, später wurden die Intervalle größer und – vor allem während des Krieges – unplanbarer. Neben diesen „offiziellen“ Kommunikationswegen war ein weiterer Weg der direkte Kontakt unter den sich jeweils nahe stehenden Angehörigen, sei es über Familienfeste oder Beerdigungen oder einfache Besuche. Zudem wurden natürlich auch dann und wann Briefe geschrieben, in denen natürlich auch „Familiengeschichten“ ausgetauscht wurden.
Dass ein alle Familien umfassender Sippenverband nicht durch einen einzigen „Hauptamtlichen“
geleitet werden konnte, war wohl schon den Teilnehmern des ersten Sippentages in Essen klar. Daher
wurde bereits auf dieser Zusammenkunft beschlossen, die im Sippenverband zusammengeschlossenen
Sippen durch Obleute vertreten zu lassen, die den Vorsitzenden unterstützen und beraten sollten.
Diese zunächst vier Obleute bildeten zusammen mit dem Vorsitzenden Dr. Anton Soddemann aus Köln den Vorstand
des Sippenverbandes. Im Dezember 1938 wurde Emil Soddemann aus Essen zum Schriftührer des Sippenverbandes
berufen und der Vorstand damit um eine Person erweitert.
Bei der Gründung des Sippenverbandes 1938 wurde zunächst in vier Sippen unterschieden. Grundlage
für die Unterscheidung in diese Sippen war die Abstammung von verschiedenen Vorfahren. So stammen
alle Träger des Namens Soddemann vom Ehepaar Bernhard Heinrich Wesselmann und Anna Katharina
Kampshove ab. Letztere war die Witwe von Jan-Dirk Soddemann und brachte auch den Hof und somit auch
Namen Soddemann mit in die Ehe. Die Träger des Namens Buller wiederum stammten alle von einem
Elternpaar ab, das in Glandorf ansässig gewesen war.
Mit dem 13. Rundschreiben vom 14.04.1941 wurde ein aktualisiertes Mitgliederverzeichnis verteilt,
aus dem erkennbar ist, dass aus den ursprünglich 4 Sippen nun schon 7 Sippen geworden sind.
Eine Aufstellung vom März 1948 zeigt den kompletten Vorstand, der nun auch über einen 1. und 2.
stellvertretenden Vorsitzenden (Wilhelm Buller, Fabrikbesitzer aus Duisburg, und Heinrich Buse,
Stadtinspektor aus Nordhorn) verfügt.
Die einzelnen Sippen und ihre Obleute werden in Folgenden kurz vorgestellt. Das in Klammern gesetzte Datum gibt das Gründungsjahr an.
In dieser Sippe wurden die Nachkommen des Josef Heinrich Buller aus Glandorf (geb. 18.10.1833)
zusammengefasst. Etwa um das Jahr 1941 wurde eine feinere Untergliederung vorgenommen, allerdings wurden
alle vier Teilsippen durch einen einzigen Obmann, den Rechtsanwalt Alfons Buller aus Osnabrück, vertreten.
Im Jahr 1941 wird als Obmann der Sippen Josef Buller aus Glandorf genannt.
a) Sippe Heinrich Josef Buller (in Aufstellung von 1948 nicht mehr erwähnt)
b) Sippe Johann Wilhelm Buller (1946 und 1948 wird als Obmann Josef Buller aus Glandorf genannt.)
c) Sippe Johan Caspar Buller, Glandorfer Linie (Obmann 1946 und 1948: Klaus Buller aus Aachen)
d) Sippe Johan Caspar Buller, Emsdettener Linie (Obmann 1946: Karl Günner aus Emsdetten; 1948: Amt unbesetzt)
Diese Sippe wurde als „Soddemann – Ottmarsbocholt“ gegründet. In dieser Sippe wurden die Nachkommen des Heinrich Wilhem Soddemann aus Ottmarsbocholt (geb. 06.09.1767)
zusammengefasst.
Die Vertretung erfolgte durch den Kaufmann Anton Merten aus Ascheberg.
Im Dezember 1938 löste in Hugo Merten, ebenfalls Ascheberg, als Obmann ab.
Im Dezember 1946 wird Thea Hegemann aus Lüdinghausen als Obmann genannt.
Im März 1948 ist Heinz Vorwick, Stadtvermessungsinspektor aus Lüdinghausen Obmann dieser Sippe.
Die Sippe Bernhard Soddemann gen. Keute war ursprünglich als „Soddemann gen. Keute – Essen“
gegründet worden. Im Laufe der Forschung des Sippenverbandes ergaben sich neue Aspekte, nach denen der Name
zunächst auf „Bernhard Heinrich Wilhelm Soddemann gen. Keute“ geändert wurde, bevor der endgültige Name
festgelegt wurde.
Sie stammt, ebenso wie die Sippe „Heinrich Soddemann gen. Keute“ von denselben
Stammeltern, Bernhard Heinrich Soddemann, (geb. 29.03.1770) und Maria Elisabeth Keute,
(geb. 24.03.1781) ab.
Die Vertretung der Essener Linie erfolgte durch die Witwe Anna Vogt aus Essen-West.
Diese Sippe war ursprünglich mit dem Namen „Soddemann gen. Keute – Senden“ gegründet
worden. Zwischendurch lautete der Name aus „Bernhard Heinrich Soddemann gen. Keute“ bevor der Name
endgültig festgelegt wurde. Sie stammt ebenfalls von Bernhard Heinrich Soddemann und Maria Elisabeth
Keute ab.
Die Vertretung der Sippe erfolgte durch den Reichsbahnbeamten Hubert Bohr aus Mülheim/Ruhr-Broich.
Ihm folgte nach seinem Tod Gertrud Hohelüchter aus Fuestrup über Münster. Sie gab dieses Amt auf eigenen Wunsch 1946 auf,
ihr Nachfolger war Heinrich Buse, Nordhorn. Dieser war auch 1948 noch Obmann der Sippe.
Vertreten durch den Sippenobmann Hugo Soddemann, Werne an der Lippe.
Im Dezember 1946 und März 1948 wird das Amt des Obmanns durch Ida Soddemann aus Ahlen wahrgenommen.
Diese Sippe wurde ebenfalls durch Hubert Bohr aus Mülheim/Ruhr-Broich vertreten. Nach seinem Tode im Jahr 1944 führte seine Witwe das Amt weiter. Ihr folgte um 1948 der bisherige Schriftführer Emil Soddemann aus Essen, der auch im März 1948 noch als Obmann genannt wird.
Da dieser Sippe in 1941 lediglich 2 Mitglieder aus München und Bochum angehörten, hatte diese Sippe zunächst keinen eigenen Obmann. Welcher der übrigen Obleute die Vertretung wahrnahm ist derzeit unklar. Im Dezember 1946 und März 1948 wird Heinrich Soddemann aus Bochum als Obmann genannt.
In der Aufstellung vom Dezember 1946 taucht diese Sippe erstmals (?) auf. Als ihr Obmann wird Heinrich Sandrock, Rentner aus Niederkassel genannt. Wann diese Sippe gegründet wurde bzw. von welcher anderen Sippe sie abgespalten wurde, muss noch in Erfahrung gebracht werden.
Neben den Obleuten, die de jeweiligen Sippen „vorstanden“ und aus deren Reihen auch die
stellvertretenden Vorsitzenden kamen, gab es noch so genannte „Bezirksobleute“, deren Rolle derzeit
noch nicht ganz klar ist. Möglicherweise kümmerten sie sich um die Regionaltreffen.
Zu guter Letzt wurde der Vorstand noch durch einen Schriftführer verstärkt. Dieses Amt scheint im Dezember 1946
vorübergehend vakant gewesen zu sein. Im nächsten mir bekannten Rundschreiben vom März 1948 wird zwar von einer
Vorstandsitzung im Juni 1947 berichtet, allerdings geht aus dieser Notiz kein Hinweis auf den neuen Schriftführer
hervor.
Um sich mit allen Verwandten zumindest einmal im Jahr zu treffen und auszutauschen, wurde bereits auf dem ersten Sippentag in Essen festgelegt, wo man sich in den kommenden Jahren treffen würde. Für das Jahr 1939 wurde ein Sippentag in Senden geplant, 1940 sollte Glandorf und 1941 schließlich Ottmarsbocholt/Münster der Treffpunkt sein. Somit sollten die ersten Treffen jeweils an den Stammorten der einzelnen Sippen stattfinden.
Durch die Kriegsereignisse konnte das Treffen in Ottmarsbocholt/Münster nicht stattfinden und musste kurzfristig
abgesagt werden. Um trotzdem wenigstens Teile des Sippenverbandes wiedersehen zu können sollten kleinere, regionale
Treffen organisiert werden. An diesen sollten dann möglichst die in der Nähe wohnenden Mitglieder teilnehmen. Solche
Treffen fanden als nachmittägliche Treffen in Essen am 17.01.1942 unter Beteiligung von 22 Personen und in Düsseldorf
am 18.01.1942 mit 20 Personen statt. Etwas später im Jahr, am 31.05.1942, fand ein Treffen in Aachen statt, dem noch
die Treffen in Hamm (05.07.1942) und Emsdetten (19.07.1942) folgten.
Diese, auch Bezirkstreffen genannten, Treffen fanden unregelmäßig in den Kriegsjahren statt. Erst nach dem Krieg,
am 29.06.1946 konnte wieder ein gemeinsamer Sippentag, diesmal in Lüdinghausen, stattfinden. An diesem Treffen nahm
die stattliche Zahl von 88 Mitgliedern des Verbandes teil.
In den Folgejahren fand dann wiederum kein gemeinsamer Sippentag statt, sondern es wurden wieder lokale Treffen
durchgeführt. Erst drei Jahre später, am 29.06.1949, traf
man sich in Münster zum 5. Sippentag. Insgesamt nahmen 28 Personen aus 17 Familien teil.
Bestandteil dieses Tages war auch eine kleine Rundfahrt durch das Münsterland.
In Ottmarsbocholt fand dann der Abschluss bei Kaffee und Kuchen statt. Eine Besichtigung des Stammhofs fand zum Leidwesen
der Anwesenden nicht statt, „da sämtliche Türen verschlossen waren, mussten wir uns mit dieser traurigen Tatsache
abfinden.“ Man fuhr dann unverrichteter Dinge wieder nach Münster zurück.
Mit dem Rundschreiben vom 22.05.1950 wird eine Einladung zu einem Sippentag in Bochum ausgesprochen. Dr. Anton
Soddemann war zunächst skeptisch, ob nach der schlechten Beteiligung an unserem letzten Sippentag im vorigen
Jahre in Münster wieder eine solche Veranstaltung stattfinden sollte. Aber es war wohl ausreichend Interesse
da und die Obleute konnten ihn umstimmen. Auch hatten sich die Bochumer Mitglieder bereiterklärt, die Vorbereitungen
zu übenehmen. Im nächsten mir vorliegenden Rundschreiben vom 31.12.1950 ist allerdings nicht davon die Rede, dass
dieser Sippentag stattgefunden hätte. Das bisher letzte mir vorliegende Rundschreiben datiert vom 15.08.1951, auch hier
gibt es keinen Hinweis auf diesen Sippentag.
Im April 2008 fiel mir in einem Stapel Kopien, die ich bisher noch nicht intensiver durchgesehen hatte, ein Schreiben aus dem Jahr 1955 in die Hände, was von einem weiteren Sippentag in Senden im selben Jahr berichtet. Damit ist zumindest erst einmal klar, dass der Sippenverband noch bis in die Mitter der 1950er Jahre aktiv gewesen sein muss, vielleicht sogar noch länger. Leider habe ich aber keinerlei Hinweise auf die Zeit zwischen 1951 und 1955 finden können so dass diese Zeit vorerst im Dunklen bleibt.
In der Anfangszeit wurden die entstehenden Kosten für Rundschreiben, Porto, Ahnenforschung wohl
durch den Vorsitzenden persönlich getragen. Doch bereits im Rundschreiben Nr. 1 vom 01.05.1938
wurde angeregt, dass jedes Mitglied einen freiwillig festgelegten Betrag dem Verband zu Gute
kommen lassen sollte. Vorgeschlagen wurden hier 25 RPf pro Monat oder 3 RM pro Jahr. Dies wurde
dann auf dem ersten Sippentag in Essen auch als „Regelbeitrag“ festgesetzt und im Rundschreiben
Nr. 3 vom 15.09.1938 noch einmal kundgetan. Allerdings lassen die Rundschreiben des Verbandes
erkennen, dass die Zahlungsmoral der Mitglieder, möglicherweise auch durch wirtschaftliche Not,
nicht unbedingt die Beste war. Relativ häufig finden sich Hinweise mit der Bitte um die Begleichung
der noch ausstehenden, zugesagten Beträge.
Die Vermögensverhältnisse wurden am 01.05.1940 zum ersten Mal nach zwei Jahren in den Rundschreiben
veröffentlicht (Nr. 9). Die Einnahmen in den Jahren 1938 bis 1940 betrugen insgesamt 478,50 RM
(110,50 / 216,00 / 118,55 RM zzgl. Liebesgaben für die Soldaten iHv. 33,45 RM).
Dem gegenüber standen Ausgaben von insgesamt 414,83 RM (Rundschreiben: 194,19 RM; Ahnen- und
Sippenforschung 102,98 RM; Sippentage 27,14 RM; Liebesgaben für die Soldaten 35,53 RM und
Verschiedenes 54,99 RM).
Ein weiterer „Kassenbericht“ ist im Rundschreiben vom Dezember 1946 abgedruckt. Er erstreckt
sich über den Zeitraum von April 1943 bis Mitte 1946 und schlüsselt die Ausgaben von 871,58 RM näher auf:
Rundschreiben: 452,83 RM; Porti 138,14 RM; Ahnenforschung, Sippenzusammenkünfte und Reisen 166,11 RM sowie für
Geschenke bei besonderen Familienfestlichkeiten 114,50 RM. Das vorhandene Vermögen von rund
880 RM soll als Grundstock für den späteren Druck einer Sippenchronik dienen.
In den Nachkriegsjahren werden in den Rundschreiben immer öfter die noch ausstehenden Beiträge angemahnt. Es
wird sogar darum gebeten, sie wenigstens teilweise zu begleichen. Trotzdem hat Dr. Anton Soddemann bis zum
Jahresende 1950 nach eigener Aussage rund 130 DM für den Sippenverband ausgelegt.
Nach dem Ende des Krieges nach die Aktivität im Sippenverband immer mehr ab. Das Interesse an
gemeinsamen Aktivitäten war aus Geldmangel oder auch der Distanziertheit zu einer im dritten Reich
gegründeten „Organisation“ sehr stark zurückgegangen.
Trotzdem unternahm Dr. Anton Soddemann einen weiteren Versuch, die Aktivitäten des Verbandes wieder
aufzunehmen. Unter anderem gehörte dazu, dass die ehemaligen Mitglieder angeschrieben wurden, um
deren weiteres Interesse am Sippenverband zu erkunden. Schließlich wurden alle, die dem Verband
ablehnend gegenüberstanden oder gar nicht erst auf die Schreiben reagierten, aus den
Mitgliederverzeichnissen gestrichen.
Das mit dem Rundschreiben vom 10.(?)12.1946 neu verschickte Mitgliederverzeichnis weist insgesamt
nur noch 62 Personen bzw. Familen aus. In der Zeit bis zum August 1951 verschlechtert sich die Lage des
Sippenverbandes deutlich. Immer häufiger werden ausstehende Zahlungen und Beiträge angemahnt, um die Aufgaben
des Verbandes weiterführen zu können. Das Letzte mir vorliegende Rundschreiben vom 15.08.1951. Hier bittet
Dr. Anton Soddemann diejenigen, die an der Weiterführung des Sippenverbandes interessiert sind, sich bei ihm zu
melden. Ein für den September geplantes Treffen verschiebt er zunächst, um erst einmal die Dinge in unserem
Sippenverband zu klären. Ob es danach noch weitere Rundschreiben und Treffen gab, oder ob dies das Ende
des Sippenverbandes war, wäre interessant zu erfahren.
Wie etwas weiter oben bereits erwähnt liegt mir nun eine Kopie eines Schreibens vom 16.09.1955 vor, das über den letzten Sippentag wohl im selben Jahr berichtet. Somit ist festzustellen, dass der Sippenverband auch noch Mitte der 1950er Jahre existierte.
An dieser Stelle möchte ich nun eine Übersicht der erschienenen (und mir bekannten) Rundschreiben des
Sippenverbandes aufführen. Zu einem späteren Zeitpunkt lasse ich wenn möglich eine kurze Inhaltsangabe folgen.
Rundschreiben Nr. 1 vom 01.05.1938
Rundschreiben Nr. 2 vom 15.07.1938
Rundschreiben Nr. 3 vom 15.09.1938
Rundschreiben Nr. 4 vom 25.12.1938
Rundschreiben Nr. 5 vom 31.03.1939
Rundschreiben Nr. 6 vom 02.05.1939
Rundschreiben Nr. 7 vom 26.07.1939
Rundschreiben Nr. 8 vom 12.12.1939
Rundschreiben Nr. 9 vom 01.05.1940
Rundschreiben Nr. 10 vom 25.07.1940
Rundschreiben Nr. 11 vom 26.09.1940
Rundschreiben Nr. 12 vom 25.12.1940
Rundschreiben Nr. 13 vom 14.04.1941
Rundschreiben Nr. 14 vom 30.06.1941
Rundschreiben Nr. 15 vom 20.11.1941
Rundschreiben Nr. 16 vom 19.12.1941
Rundschreiben Nr. 17 vom 01.04.1942
Rundschreiben Nr. 18 vom 24.08.1942
Rundschreiben Nr. 19 vom 24.10.1942
Rundschreiben Nr. 20 vom 31.03.1943
Rundschreiben Nr. 21 vom 24.09.1943
Rundschreiben Nr. 22 vom 24.12.1943
Rundschreiben Nr. 23 vom 22.06.1943
Rundschreiben Nr. 24 vom Febr. 1945
Rundschreiben Nr. 25 vom 01.10.1945
Rundschreiben Nr. 26 vom 24.12.1945
Rundschreiben Nr. 27 vom 21.04.1946
Rundschreiben Nr. 28 vom 01.12.1946
Rundschreiben Nr. 29 vom 28.03.1948
Rundschreiben Nr. 30 vom 26.04.1949
Rundschreiben Nr. 31 vom 03.06.1949
Rundschreiben Nr. 32 vom 29.09.1949
Rundschreiben Nr. 33 vom 22.05.1950
Rundschreiben Nr. 34 vom 31.12.1950
Rundschreiben Nr. 35 vom 15.08.1951
Rundschreiben Nr. 36 vom 16.09.1955
Mit diesem letzten (zumindest letztem mir vorliegenden) Rundschreiben endet die Korrespondenz des Sippenverbandes.
Darüber hinaus liegt noch eine undatierte 16-seitige „Geschichte der Sippe Soddemann gen. Keute“ vor,
die ich z. T. auf einer weiteren Seite darstelle.
Ob es darüber hinaus noch weitere Rundschreiben oder Briefwechsel gegeben hat und welche Aktivitäten es in der Zeit
zwischen 1951 und 1955 gegeben hat, ist noch herauszufinden.
A substantial part of the known data for my family research of the families named Soddemann and
Buller results from the documentation of the kin association Buller-Soddemann-Keute, which was
founded in the 1930ies.
In this elaboration I want to show, how it came to the foundation of this association and how the
work and the association developed.
The kin association was founded in 1938, but already before this date family reunions took
place. These meetings started in 1931 when the descendants of Bernhard Anton Soddemann gen. Keute
met on 3 July to discuss his inheritance. The descendants decided on this day to meet again every
year on 29.06. in Borbeck (a part of Essen), to commemorate the anniversary of the death of
Bernhard Anton together.
Already in 1932 Dr. Anton Soddemann suggested to work on a family chronicle and to collect all
available material. All documents should be collected at Dr. Anton Soddemann as the eldest of the
family.
Over the years more and more relatives joined these reunions, and eventually the idea came up to
invite all related families together.
On 24 July 1938 the first meeting of the kin association took place in Essen. 57 of the invited
family members met together. The documents show, that a mailing (in the old meaning as a letter
sent to many individuals ;-) ) was sent out to 50 addresses which could not cover all interested
family members. The second mailing was already sent to 75 addresses.
On this reunion in Essen all voted for the foundation of a kin association. The initiator, Dr.
Anton Soddemann from Cologne, became the chairman. He was supported by a secretary and four
spokesmen. The kin association should strengthen the contact between family members related by
blood and research the family history ("It shall cover the families Buller, Soddemann and Keute
in their living and dead members and enlighten their relation by blood and inform all families
by regular announcements.").
In the following years a very active research was done in archives and municipalities. To enable
the association in this work, all members were asked to pay an amount of 3 RM per year. Those, who
were not able to do that, were exempted from any payment.
In the beginning only some families became members of the association but in the following years
the number of members increased. More and more families were "identified" as relatives and asked
to join the kin association. That the research was broadened can also be seen in the number of
different surnames under the members of the kin association.
And also the regional distribution of the family members is remarkable: In the beginning most
family members came from the Ruhr Area and the Münsterland, later the kin association had members
also from overseas.
Nevertheless, at all times most of the family members came from the three core region Münsterland,
Ruhr Area and Rhineland.
The rapid growth of the association can be documented with the number of sent out mailings. In the
mailing from 25.12.1938 it is said, that already 45 families are members and some more 33 families
are known and asked to enter the association. Already a three months later, in the mailing from
31.03.1939, it is announced that the association consists of 58 families. And also during WW2 the
number of members increased. In the mailing of 20.11.1941 it is said, that now 116 families and
individuals are members of the kin association.
Despite the war and the surely difficult situation the number of members increased. The mailing of
24.08.1942 announces that at that time 140 families are registered. The mailing from 24.10.1942 contains
a list sorted by address which names 144 families and individuals. One year later, in September 1943
nearly 160 members support the work of the associaton.
Communication of the kin association was much more difficult than today. After all, the mobile phone was not invented and even the normal telephone was by far not to be found in every household. For this reason the regular communication of news within the kin association was realized by mailings, which were prescribed by Dr. Anton Soddemann, finalised in a typing pool and then send out to the members. At first the interval was about 3 months, later the intervals increased and were - especially during WW2 - more difficult to schedule. Beside these "official" ways of communication there was the direct contact between near family members, e.g. via family celebrations, burials or just simple visits. And, last but not least, there were letters written to exchange information.
An association covering all families could not be managed by one person. So the first reunion
decided to have a spokesperson per included kin who should support and advise the chairman. These
persons formed the "Board" of the kin association.
At the foundation of the kin association it was distinguished between four kins. Base for this
decision was the derivation from different ancestors.
All persons with the name "Soddemann" descent from the couple Bernhard Heinrich Wesselmann and
Anna Katharina Kampshove, who was the widow of Jan-Dirk Soddemann and brought a farm and the
name into her marriage.
The so-called founders of the kins were for the kin
The kins Soddemann gen. Keute (Essen and Senden) derived both from the same ancestors: Bernhard Heinrich Soddemann, born 29.03.1770 and Maria Elisabeth Keute, born 24.03.1781.
These four spokespeople formed together with the chairman Dr. Anton Soddemann the Managing
Board of the kin association.
First changes took place already in December 1938: Spokesman Anton Merten was relieved by Hugo
Merten. Furthermore Emil Soddemann was appointed to secretary.
Mailing no. 13 dated from 14.04.1941 enclosed an actual member list which showed that the four
kins were separated into seven kins:
To have a possibility to meet all relatives at least once per year, the first reunion in Essen
already agreed on meeting places for the following years.
In 1939 the next meeting was to be organised in Senden, 1940 in Glandorf and at least
Ottmarsbocholt should be the reunion place in 1941. Therefore the first four meetings were to be
held at the places of origin of the single kins.
At the beginning, costs for mailings, postage and research seem to be covered by the chairman
of the association. But already in mailing no. 1 dated 01.05.1938 it was suggested that every
member should pay voluntary a fixed amount to the association. The suggestion was 25 RPf per
month or 3 RM per year. This suggestion was accepted on the first reunion and again announced
in the 3rd mailing 15.09.1938.
But it is visible that the payments from the members, maybe through economical problems, were not
that regular as they should. There are fixed paragraphs of notification in the mailings asking for
the payment of the agreed amount of money.
The financial circumstances were published in the mailing no.9 from 01.05.1940 for the first time.
In the years 1938 to 1940 the association gained 478.50 RM (110.50 / 216.00 / 118.55 RM plus
additional comforts for the associations' soldiers of about 33.45 RM). The expenses for the
same time were 414.83 RM (mailings 194.19 RM, family research 102.98 RM, reunion days 27.14 RM
comforts for soldiers 35.53 RM and misc. 54.99 RM).
After the end of the war, activities of the association decreased. The common interest in
shared activities declined, first because of money reasons and second because of aloofness to an
organisation founded in the Third Reich.
Nevertheless Dr. Anton Soddemann tried to revive the association. Among other things he asked
former members of the association if they were still interested in the associations' work. All
those who declined this or even did not respond to his letter were crossed out of the members list.
The mailing dated 10.(?)12.1946 showed a members list with only 62 registered persons/families.
Later I will add here a short list of all mailings with the main topics.