Ich beschäftige mich seit Ende der 1980er Jahre mit wechselnder Intensität mit Genealogie
oder Familienforschung.
Begonnen habe ich damit noch während meiner Schulzeit. Ich kann mich noch dunkel daran
erinnern, dass ich mich mit meiner Oma über die Verwandtschaft unterhalten habe. Aus
welchem Anlass, daran kann ich mich nicht mehr erinnern, vermutlich, weil irgendwer
zu Besuch war, der irgendwie mit uns verwandt war, den ich aber nicht näher kannte.
In diesem Gespräch und wohl noch einigen Folgegesprächen wuchs das Interesse, diese
Zusammenhänge zu verstehen. Meine Oma gab mir Unterlagen, die mein Onkel in den USA
zusammengestellt hatte. Dort waren hauptsächlich die Vorfahren meiner Oma zu finden,
die für mich so interessante Berufe wie Köhler oder Polizisten hatten.
Über
die Vorfahren meines Opas fand sich nicht sehr viel, er selber war schon Jahre zuvor
verstorben und so konnte zunächst niemand mit weiteren Informationen dienen. Allerdings erzählte
mir meine Oma, dass es früher einmal einen „Sippenverband“ gegeben hatte, der sehr viel
in diesem Bereich forschte. Sie konnte sich sogar noch daran erinnern, dass es regelmäßige
Rundschreiben und Treffen gab, und dass mein Opa zeitweise Schriftführer in diesem Verband
war. Leider seien aber alle Unterlagen in den Kriegswirren verloren gegangen.
Aus diesen im Vergleich zu heute recht spärlichen Unterlagen habe ich meinen ersten
„Stammbaum“ erstellt, eine recht grobe Skizze mit wenigen Daten, die ich heute noch besitze.
Nach diesen ersten Ansätzen erlosch das Interesse ein wenig. Erst während meiner Studienzeit
fing ich wieder an, mich intensiver damit zu beschäftigen.
Die ersten Ergebnisse habe ich in dann Anfang der 1990er Jahre noch mittels Textverarbeitung in den
„Ahnenlisten“ zu Papier gebracht. Was ich damals nicht bedacht hatte war der
notwendige Aufwand, immer wieder Korrekturen und vor allem Ergänzungen einpflegen zu müssen. Es war
sehr aufwändig, die entsprechenden Änderungen so vorzunehmen, dass nicht gleich alle Seiten neu
ausgedruckt werden mussten.
Die Bearbeitung mit Hilfe von genealogischer Software sowie die „Veröffentlichung“ in
elektronischer Form machen mir das Leben im Vergleich zu damals viel einfacher: In unregelmäßigen
Abständen können aktualisierte Daten aus der Datenbank online gestellt werden.
Darüber hinaus können die sonstigen Informationen, die in der Datenbank keinen Platz gefunden haben,
nun auf separaten Seiten einfach gehandhabt werden.
Mittlerweile habe ich weit mehr als 3.800 Datensätze erfasst. Der „Grundstock“ beruht
dabei auf den Rundschreiben des Sippenverbandes: Ich fand damals mit Hilfe meiner Oma heraus, dass mein
Großonkel, Wilhelm Soddemann aus Appelhülsen, diese Unterlagen noch besaß. Mit Unterstützung meiner
Oma konnte er davon überzeugt werden, mir diese zum Kopieren zu überlassen.
Mit diesen Unterlagen eröffneten sich für mich völlig neue Perspektiven: Sie enthalten nicht nur
Zahlen, Daten und Fakten sondern auch einige kleinere Berichte zur Familiengeschichte etc. Noch heute
ist es sehr interessant, in diesen Seiten zu lesen.
Im Laufe der Zeit habe ich dann versucht, an weitere Informationen zu kommen. Der erste Schritt
war die Suche in Telefonbüchern, um weitere Namensträger und somit vermutete Verwandte ausfindig
zu machen. Das hat auch einigermaßen gut geklappt, so dass ich mich mit verschiedenen Leuten
getroffen habe. Bei diesen Treffen habe ich noch mehr Informationen bekommen, zum Teil auch die
Geschichten um die reinen Daten herum, die noch viel interessanter sind und den Zahlen Leben einhauchen.
Mit einigen dieser Menschen stehe ich heute noch in lockerer Telefon- oder Mail-Verbindung.
In Zeiten des Internets wird es nun immer leichter, Informationen auszutauschen. Immer wieder ergeben
sich, auch über meine Webseite, neue Kontakte. Und dies sogar oft weltweit. Da meldet sich jemand aus
Argentinien, oder jemand aus Kanada schreibt eine Mail und oft lässt sich dann auch eine vermutete
Verbindung finden.
Mittlerweile habe ich versucht, neben der reinen Auflistung von Namen und Daten auch noch etwas
mehr rund um die Familien darzustellen. Eben die interessanten Dinge, die über die reine Auflistung
hinausgehen. Ich hoffe, dass ich so immer mehr Material zusammenstellen kann, dass eines Tages
vielleicht eine kleine Familienchronik daraus entstehen kann.
Derzeit habe ich mir vorgenommen, über die vorhandenen Unterlagen hinaus auch einmal die Originaldokumente
einzusehen. Allerdings ist es nicht immer so einfach, mit Familie, Haus und Garten auch noch ausreichend
Zeit für das Hobby Ahnenforschung zu reservieren. Manche Dinge gehen eben einfach vor, und da sind mir
die lebenden Verwandten wichtiger, als alte Akten... ;-)
I'm now dealing with genealogy or family research since the late 80s with varying intensity.
It already started when I still went to school. I can remember me talking to my grandma
about our relatives. Maybe there was somebody related to us visiting her who was unknown to me.
In this talk I started to get keen on "understanding" the context of this all.
Grandma gave me some documents compiled by my uncle in the USA. These documents mainly were about
the ancestors of my grandma. They had so interesting jobs like charburner, policemen etc.
Unfortunately there were only a few pieces of information concerning the ancestors of my grandpa, who
died some years ago. All my grandma could tell me was that there had been a 'Sippenverband' ('kin
association') which did a lot of research decades ago. They had regular mailings and meetings
and my grandpa had been the secretary for a certain time. Unfortunately all
these documents had been destroyed during the war.
Out of this scanty information I compiled my first family tree, a very rough sketch with only
few dates which I still own.
After this short period of first steps my interests changed. It was during my studies when I started
again with genealogy.
At the beginning I published my results as paperwork in the 1990ies. But I hadn't thought
about the work to keep these papers up to date when changes and additions became necessary. It was quite
time-consuming to apply changes in a way that not all pages had to be reprinted.
Therefore I started to work with genealogic software. It's much easier to publish the results
electronically: every now and then I can add new information from my database. And the other entire topics
aside the database can be published on single web pages.
In the meantime I have recorded far more than 3,800 persons. The fundaments were the mailings of the former
kin association. With the help of my grandma I became aware that a grand-uncle of mine, Wilhelm Soddemann
from Appelhülsen, had the old documents still available which my grandparents lost. My grandma helped me to
convince him to let me photocopy these documents.
Working with these documents was a great experience. Not only do they contain pure facts and figures,
but also small abstracts on the family history etc. It was and still is interesting to
read in those papers.
Over the years I tried to get some more information. The first step was to search phonebooks
to find people with the same name - possible relatives. That worked out quite well and so I was able
to meet some of these people. During this encounters I often got some more information, partly also
the stories behind the figures which are even more interesting and give life to pure numbers and
names. With some of these people I still have loose contact via phone and e-mail.
With the internet it is getting easier to exchange information world-wide. From time to time new
contacts come up, often via my website. There is someone from Argentina getting in touch, or someone
from Canada writes an e-mail. And quite often an assumed connection can be approved.
In the meantime I tried to show also information beyond the pure list of names and dates. I hope
that I can collect more of this material to compile a family chronicle some day.
For my next steps I planned to have a look into the original documents in some archives.
But it is not too easy with family, house and garden to get some extra-time for family research.
Some things have a higher priority and in this case living relatives are much more important than
old documents... ;-)