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Die Herkunft des Namens „Soddemann“ (english version)

Ein Wort vorab

Auf Grund meines eigenen Nachnamens habe ich mich natürlich zunächst sehr für die Herkunft der Familie Soddemann interessiert. Hier hatte ich das Glück, von einem Großonkel Kopien von Unterlagen eines Sippenverbandes zu bekommen, der sich 1938 gründete und bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts aktiv war. Diese waren eine reiche Quelle an Namen, Daten und Geschichten.
Der Name Soddemann wird demnach schon früh im münsterländischen Ort Ottmarsbocholt erwähnt. Der Hof war 1390 an die Überwasserkirche in Münster zehntpflichtig. Lange Zeit scheint diese Familie nur in Ottmarsbocholt sesshaft gewesen zu sein. Übrigens ist der Name im 18. Jhdt. beinahe „ausgestorben“: Die „ältere“ Linie der Namensträger gibt es nicht mehr, die heutigen Soddemanns sind alle Nachkommen der „jüngeren“ Linie. Sie stammen von einer Anna Catharina Kampshove, Witwe von Johan Dirk Soddemann, ab. Diese verheiratete sich in zweiter Ehe mit Bernhard Heinrich Wesselmann, der dann den Namen von Hof (und Frau) annahm.

Die Stammeltern Soddemann

Die eben genannte Witwe Anna Catharina Soddemann (geborene Kampshove) und der aus dem etwa 8 km entfernten Ascheberg stammende Bernhard Heinrich Wesselmann werden auch als die Stammeltern der Familie bezeichnet, die am 27.07.1762 in Ottmarsbocholt heirateten.
Das Stammelternpaar bekam im Laufe der Zeit insgesamt 8 Kinder, 5 Söhne und 3 Töchter, von denen alle heute noch lebenden Nachfahren abstammen. Die Nachkommen dieser „Stammeltern“ verbreiteten sich dann erst in der näheren Umgebung (Senden, Lüdinghausen, Capelle) und zum Ende des 19. Jahrhunderts bis ins Ruhrgebiet (Bochum, Dortmund, Essen, Mülheim). Die „Wanderung“ führte dann weiter nach Süden (Rheinland, Bergisches Land, München). Einige wenige wanderten noch weiter (Kanarische Inseln, Namibia („Deutsch-Südwest-Afrika“)).
Heute gibt es Namensträger noch immer im Münsterland (u.a. in Ottmarsbocholt auf dem Stammhof), in Ostwestfalen, im Ruhrgebiet, in Bayern und in den USA.

Wesselmann? Soddemann? oder: Hofnamen und Genannt-Namen

Nun ist zunächst sicher zu erklären, warum die Nachkommen der Stammeltern dann nicht den Namen „Wesselmann“ tragen. Nun, dieser Umstand ist der Tatsache geschuldet, dass zu der Zeit in vielen ländlichen Gegenden der Name des Hofes der eigentlich „namensgebende“ Teil war. Daher war es überhaupt nicht unüblich, dass die auf einen Hof hinzugezogenen Personen den Namen des Hofes annahmen. Die Beibehaltung des Namens ist daher eher eine „moderne“ Erfindung. Und nach dieser Sitte nahm auch der B.H. Wesselmann mit seiner Heirat am 27.07.1762 den Namens des Hofes (...und nicht den seiner Frau...) an.
Dieser Umstand ist es auch, der für die auch heute noch existierenden Genannt-Namen verantwortlich ist. Diese Genannt-Namen bildeten sich nach dem Schema [Familienname] + [genannt] + [Hofname], wurden im Alltagsgebrauch aber eher selten benutzt sondern dienten der Eintragung in Urkunden etc. Im Alltag wurden die Leute wohl eher mit dem Hofnamen angesprochen. Ein Durcheinander gibt es dann schon einmal in den Kirchenbüchern, wo nicht immer der Hofname sondern durchaus der „Familienname“ (oder, je nach Schreibkenntnissen und -eigenarten des Geistlichen, auch eine Abwandlung derselben) eingetragen wurde. So kommt in meiner Forschung auch der Name „Keit“ vor, der eine Veränderung des Namens „Keute“ ist, die allerdings wol nur bei einem Kind einer Familie auftrat.

Im Bereich des heutigen Nordrhein-Westfalens fand dann in den Jahren zwischen 1784 bis 1812 (je nach damaligem Hoheitsgebiet) eine so genannte „Versteinerung“ der Namen statt. Dies bedeutet, dass die Familiennamen, so wie sie zum jeweiligen Zeitpunkt geführt wurden, dauerhaft festgelegt (eben versteinert) wurden. Für Ottmarsbocholt (damals Teil des Königreiches Westfalen, trat das entsprechende Gesetz am 14. Juli 1810 in Kraft. Danach war es verboten, ohne eine entsprechende Erlaubnis den Namen zu ändern. Offensichtlich wurde das aber nicht immer konsequent so gehandhabt, denn dieses Gesetz wurde später noch einmal im Jahre 1822 vom Preußischen Kabinett bestätigt.
Aber auch danach war diese Tradition wohl nicht völlig zu beenden, denn meine Großmutter erzählte mir einmal, dass sie meinen Großvater (Emil Soddemann gen. Keute) seinerzeit mit dem Hofnamen als Nachnamen (Keute) kennengelernt hat und ganz verwirrt war, als ein Sportkamerad meinen Großvater unter seinem Familiennamen (Soddemann) suchte: "Den kenne ich nicht!" sei ihre Antwort gewesen, als dieser meinen Großvater zum Fußball abholen wollte. Außerdem sei er wohl auch ein zweites Mal zum Militär gemustert worden und musste mühsam nachweisen, dass er seinen Wehrdienst bereits geleistet hatte.


The origin of the name 'Soddemann' (top of page)

Because of my own surname I was at first mainly interested in the origin of the family Soddemann. I had the luck, that a grand uncle of mine allowed me to copy documents of a 'Sippenverband' (a kind of a clan) which was founded 1938 and existed up to the 1950ies. With those papers I had a great pool of names, dates and stories.
The name Soddemann is first mentioned 1390 an hat to tithe to the Überwasserkirche in Münster. For long times the family stayed in Ottmarsbocholt. By the way: the name nearly got lost. The 'elder' branch of the family is extinct. All Soddemanns of today descend from the 'younger' branch, they are progenies of Anna Catharina Kampshove, widow of Johan Dirk Soddemann. She married Bernhard Heinrich Wesselmann, who adopted the name from his wife (and the farm?)
Progenies of this couple moved only in the nearer distance (Senden, Lüdinghausen, Capelle) and at the end of the 19th century to the Ruhr area (Bochum, Dortmund, Essen, Mülheim). The later movement brought them more south (the Rhineland, Munich). Some of them went even more far away (Canary Islands, 'Deutsch-Südwest-Afrika' - today's Namibia).
Soddemanns of today live in the Münsterland (e.g. in Ottmarsbocholt on the origin farm), in East Westphalia, the Ruhr area, Bavaria and the United States.


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Erstellt/Compiled: 30.01.2007, letzte Aktualisierung/last update: 08.07.2008